Vom Fußpfleger über das -
Anatomische Institut -
zum Schuhapostel
Meine Ausbildung für Hand- und Fußpflege begann September 1951 in Abendkursen im Wirtschaftsförderungsinstitut Wien und endete im April 1952. Anschließend vom Oktober 1952 bis Mai 1953 besuchte ich am selben Institut einen Kurs für Sportmassage. Diese Ausbildungen wurden mit einer Praxisprüfung abgeschlossen. Bei einem dreimonatigen Auslandsaufenthalt in Melbourne Australien, 1955 konnte ich auch meine Berufstätigkeit, mit AustralierInnen wichtige Lebenserfahrungen sammeln. Meine Tätigkeit in Österreich begann 1955 in Wien in der Kur- und Badeanstalt Margaretenbad als selbständig tätiger Fußpfleger und endete im Oktober 1959 in diesem Institut.
Im Jänner 1960 eröffnete ich meinen eigenen Fußpflegesalon, im 1. Bezirk, Akademiestraße 2, wo mir 4 Kabinen zur Behandlung zur Verfügung standen. Ein Architekt, ein Kunde im Bad, hat diesen Salon eingerichtet. Ab Februar 1961 diente mein Salon auch als Verbandsheim für den von mir gegründeten "Verband österr. Fußpfleger", als Sitzungs- und Vortragssaal, in dem unsere Arbeitstagungen stattfanden. Denn Anfang Jänner 1961 verschickte ich als Proponent an die österreichischen Berufskollegen schriftliche Aufrufe, mit mir den Berufsverband "Verband österr. Fußpfleger" zu gründen und hatte Erfolg. Am 5. Februar fand die Gründungsversammlung statt. Und diesen VÖF führte ich als 1. Vorsitzender, Redakteur und Herausgeber der neu gegründeten monatlich erscheinenden Fachzeitschrift "Der österreichische Fußpfleger" bis Oktober 1964, wo, bei der 3. Generalversammlung der VÖF an die Berufskollegenschaft in Salzburg übergeben wurde.
In den Jahren von 1973 bis März 1978 war ich im Familienbetrieb als gelernter Hochdrucker tätig.
1977 bewarb ich mich bei der Bäderverwaltung in Wien um einen Pachtplatz als Fußpfleger. Es wurde mir im Volksbad in der Gudrunstraße der Arbeitsplatz zugewiesen, wo ich bis zu meiner Pensionierung arbeitete.
Seit September 1984 arbeiteten wir in der „Forschungsstelle Morphologie“ am „Institut für Wissenschaft und Kunst“ an den Fußmessdaten meiner 1. Fußmessstudie die unter dem emeritierten Univ- Prof Dr A Gisel begann.
Im Institut für Anatomie der Universität Wien war ich in den Jahren 1997 bis 2002 tätig. Dort hatte ich die Unterstützung von o. Univ- Prof Dr med Wilhelm Firbas – Vorstand des Instituts von 1997 bis 2002 und
Univ- Ass Prof Dr Michael Pretterklieber, Univ- Ass Prof Dr Hannes Traxler und OR Dr med Johann Wilde.
Auch für die Fachliteratur war ich tätig. Der erste Fachartikel “Der Fußpfleger hat das Wort“ erschien im “Österreichischen Friseurspiegel“. Der Artikel “Gepflegte Füße sind wichtig für den Touristen“ wurde in der “Alpenland Schutzhüttenrundschau“ 1958 veröffentlicht.
"FUSS-SERVICE"- unter dieser Devise begann ich eine Tätigkeit bei den beiden Pensionistenvereinen: Pensionistenverband und Seniorenbund in der Wiener Stadthalle, an 4 Tagen im April 1981 und 1983. Mit meiner Arbeitskleidung, dem Schlupfhemd und weißer Hose mit einem Behandlungsstuhl, einer Beinstütze und einem Teil der Instrumente in der Kassette und einigen Paaren Vorzeigeschuhe. Ich untersuchte die Füße der Gäste, die Platz nahmen, sprach mit ihnen über notwendige Fußbehandlung und empfahl geeignete Schuhe. In den Pausen habe ich gratis Zeitschriften verteilt, in denen meine Fachartikel veröffentlicht waren u.a. in der Wiener "Wochenschau".
Beim Pensionistenverband Österreichs, Landesstelle Wien, habe ich vom 27.Oktober 1980 bis April 1981 jeweils montags von 9 bis 12 h an Senioren eine Fußpflegeaktion durchgeführt. Diese kostenlose Dienstleistung wurde von der Pensionstenzeitschrift, von der damaligen" Arbeiterzeitung" und dem "Kurier" angekündigt. Mein Ziel war es, dass abwechselnd immer eine Kollegin oder ein Kollege diese kostenlose Tätigkeit ausübt, um für seinen Betrieb Werbung zu machen. Ich konnte diese Tätigkeit aber nicht länger fortsetzen, da mich die Innung beim Magistrat anzeigte, dass ich für meine kostenlose Arbeit keine Mehrwertsteuer bezahle.
Siehe Bilder in der Fotogalerie.